Nach längerer Pause melde ich mich im Blog zurück. Corona hat uns fest im Griff und dennoch ist mein Theater nicht stumm.Ein paar besondere Vorstellungen gab es über den Sommer. Eine Performance über die Friderike Caroline Neuber entstand und ist im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg gebracht worden, mein Atelier GOBELIN im Künstlerhof Rottenburg ist nahezu fertig ausgebaut und ich kann mit meinen Theaterplänen einziehen. Zwei Anträge wurden gestellt und bewilligt. Dies erlaubt mir die Zusammmenarbeit mit einem Künstler, der mir sehr wichtig geworden ist. Frank Soehnle, Figurenspieler, Künstler, Theatermacher des figuren- theaters- tübingen. Und dazwischen gehe ich auf Abstand, so wie wir alle. Fast alle. Ich frage mich, ob es diese Sehnsucht nach Normalität ist, die derzeit bei manchen in unserem Land so sonderbare Auswüchse hervorbringt, wie diese Demonstrationen, auf denen Menschen ganz unterschiedlicher Prägung sich gegen Diktatur, Überwachungsstaat und Verschwörungen von oben zur Wehr setzen. Mir ist dieses Denken fremd, und ja, natürlich hoffe ich sehr, dass es auch für uns Bühnenschaffende bald wieder eine Art normales Leben und Arbeiten geben wird. Und wenn nicht, dann vertraue ich dennoch darauf, dass unsere Regierung nicht Corona nutzt, um uns zunehmend zu überwachen, sondern die Maßnahmen beschließt, um das Chaos abzuwenden. Eine Freundin von mir erzählte mir heute, dass um sie herum im Bekannten- und Freundeskreis mehr und mehr Menschen auf diesem trip sind, den Verschwörungstheoretikern zu glauben. Bis hin zu irrwitzigen Trump- Lobesbekundungen usw. Das befremdet sie und lässt alte Freundschaften nahezu zerbrechen oder zumindest in Frage stellen.Eine gruselige Stimmung macht sich da breit und ich glaube, diese Zeit zwingt uns auch, uns zu positionieren.
Ich bin in den letzten Monaten immer wieder mal auf der Probebühne abgetaucht, um ein ein neues Projekt vorzubereiten. Das war wunderbar. Hier ein Foto von einer meiner gebauten Figuren.
Es ist die Geschichte der Weberin Arachne, die wegen ihrer Webkunst von der beleidigten Göttin Athene in eine Spinne verwandelt wird und von da an allein und isoliert in ihrem Netz überleben muss. Ich werde sie da wieder rausholen aus der Einsamkeit zurück an den Webstuhl!